Endolaser

Endolaser oder Low Level Laser Therapie LLLT oder Photobiomodulation PBMT bezeichnet ein Verfahren, wo Laser Licht (1-5 mW und 6 verschiedenen Wellenlängen) über einen speziellen, sterilen Quarz-Katheter in das vorbeifließende Blut geleitet wird. Jede Wellenlänge wird 10 Min lang appliziert. In Ruhe beträgt das Herzminutenvolumen beim Gesunden ca 4,5-5L/min. Bei einem Blutgesamtvolumen eines Erwachsenen von ca 5-6L wird das gesamte Blut also ca 8- 9 mal abhängig von der Herzfrequenz am Lichtleiter vorbeigeleitet.
1903 wurde mit UV Licht Tuberkulose der Haut geheilt,  für diese Beobachtung wurde der Nobel Preis verliehen. Die praktische Anwendung von UV Licht begann dann in den 1920er Jahren durch Emmet Knott. Er bestrahlte Blut extrakorporal mit UV Licht. Nach vielen Weiterentwicklungen wurde das Verfahren 2005 offiziell in Deutschland zugelassen und wird seit mehr als 30 Jahren weltweit praktiziert. Blutzellen und zirkulierende Stammzellen, werden durch Laserlicht stimuliert. Vielfältige Labortests und umfangreiche klinische Daten zeigen auf, das die Bestrahlung von Blutzellen mit Laserlicht zahlreiche positive Effekte auslösen kann.  (siehe Literatur)

Verallgemeinert kann man die Wirkung von Endolaser (in die Vene appliziertes Laser Licht) wie folgt beschreiben:

  • Erhöhung der zellulären Energie durch ATP Synthese
  • Immunsystem Stimulation
  • Verbesserung der Mikrozirkulation (Durchblutung oder Perfusion!) und Reduktion der Blut Viskosität
  • Aktivierung von Makrophagen
  • positive Effekte auf Herz und Stoffwechsel
  • Verbesserte Funktion der Zellelastizität der Erythrozyten, Erhöhung der Sauerstoffausbeute und Sauerstofftransport
  • Aktivierung von Reparaturmechanisme
  • Aktivierung von Telomerasen
  • blutdrucksenkend
  • antiinflammatorisch
  • wirkt gegen Bakterien und Viren
  • zeigt detoxifizierende und antidepressive Effekte, über Modulation des Serotonins und die Erhöhung der Vitamin D Produktion
  • schmerzlindernd
  • positive Effekte auf das Hormon System mit Aktivierung von Stammzellen

Mit den Wellenlängen des Regenbogens – „Antiaging oder Longevity”

Die intravenöse Laserblutbehandlung erfolgt über einen kleinen Lichtleiter (Quarzfaser) in der Blutbahn. Dieser wird über eine handelsübliche Venenverweilkanüle in die Armbeuge eingelegt. Es wird mit niedrigen Leistungen von 1 – 5 mW gearbeitet und während einer Expositionszeit von insg. 60 Min. das vorbeifließende Blut bestrahlt. In der Regel wird eine Zehner-Behandlungsserie angesetzt, wobei die Therapie zwei oder drei mal in der Woche stattfinden kann.

Für unser Auge ist Infrarot 810nm im Bereich des nicht sichtbaren Lichtes – es kann durch den Sensor einer Digitalkamera sichtbar gemacht werden. Es wird die Gewebetemperatur gesteigert, dadurch die Durchblutung erhöht. Eine vermehrte Durchblutung fördert eine bessere Sauerstoffversorgung der Zellen, die Muskelspannung wird gesenkt, dadurch eine Schmerzlinderung befördert. Entzündungen werden gehemmt, was u.a. auch gegen Autoimmunerkrankungen oder bei Wundheilungsstörungen hilfreich ist. Das Gewebe gibt vermehrt Flüssigkeit ab, was die Infektionsabwehr und Regeneration fördert. Infrarotes Licht hilft gegen Erkrankungen des Bewegungsapparates, gegen Gelenkentzündungen, Regeneration nach Sport. Auch bei Polyneuropathien kann durch eine erhöhte Perfusion Schmerzbotenstoffe schneller abtransportiert werden, die erhöhte Gewebetemperatur beschleunigt den Abbau dieser Substanzen und fördert Regeneration. Es gibt auch eine direkte Wirkung auf Schmerzrezeptoren an Zellen und zelluläre Strukturen.

Rot 635nm steigert über die direkte Erregung der Cytochrom C Oxydase der Mitochondrien deren ATP Bildung. Es verhindert „Giant Mitochondria“ durch eine Aktivierung des Zell Metabolismus, es erhöht die ATP Produktion und normalisiert das Mebranpotential. Blutplättchen kleben weniger aneinander und die Verformbarkeit von Erythrocyten nimmt zu. Es steigert verschiedene Immunglobuline. Es stimuliert über Interleukin-1-alpha, Interleukin 8, TNF-alpha und Interferon-gamma (die Wundheilung). Makrophagen werden strukturell modifiziert und deren Phagozytose aktiviert (gegen „Zellmüll“). Es steigert die Aktivität und Anzahl von Lymphozyten und zeigt einen positiver Einfluss auf T-Helfer- und Suppressor-T-Zellen. Durch mehr ATP beeinflusst rotes Licht positiv die rheologischen Eigenschaften des Blutes (Blutgerinnung). Es steigert die Zell-Aktivität und fördert die Mikrozirkulation damit den Stoffwechsel. Es erhöht die Sauerstoffmenge im Blut. Rot induziert analgetische spasmolytische und sedaive Effekte. Es beruhigt Nerven und den Herzrhythmus. Auch Entspannung von Muskeln und Förderung des Fettabbaus sowie Senkung des Cholesterins waren unter roter Laserlicht Exposition beobachtbar.

Gelb 589nm verbessert den Antioxidativen Effekt, es wirkt wie das Sonnenlicht – aufhellend für die Stimmung. (v.a. in Kombination mit i.v. Hypericin) Durch die Anregung von Serotonin und des Vit D Stoffwechsels aktiviert es das endokrine System und die mitochondriale Atmungskette. Es hilft bei der Therapie von Panikattacken, Angststörungen, chronisch viralen Infektionen und zeigt starke antibakterielle Effekte, Gelb hat eine detoxifizierende Wirkung.

Der Photorezetor für Grün 532nm im Blut ist Hämoglobin. Dort fördert es über Steigerung der Na- K- ATPase die Zell Elastizität der Erythrozyten roten Blutkörperchen. Ferner wird in den Erythrocyten die Affinität zur Sauerstoffbindung, und die Bindungskapazität des Hämoglobins erhöht. Es stimuliert das Wachstum von Fibroblasten mit einer Verbesserung des Glucosestoffwechsels. Durch grünes Laserlicht wird Laktat im Blut verringert. Über verschiedene Prozesse wird die Zähflüssigkeit des Blutes vermindert. Es verbessert die Perfusion, Sauerstoffaufnahme und Sauerstoffversorgung, Reparaturprozesse werden aktiviert.

Blau 447nm wirkt v.a. gegen entzündliche Prozesse. Intravenös ist eine starke antibakterielle und anti-inflammatorische Wirkung beobachtbar. Das Cholesterin fällt ab, die Triglyceride und das Bilirubin werden schneller abgebaut. Über eine Erhöhung des NO Spiegels und Freisetzung aus Monozyten gefolgt von einer Vasodilatation und Verbesserung der Endothelialen Dysfunktion. NO ist ein Wachstums- Immun- und Neuromodulator. Es aktiviert eine Stammzellproliferation und NO hat eine kritische Rolle in der Analgesie, Vasodilatation mit verbesserter Mikrozirkulation und Angiogenese über c-GMP Signalwege. Die zunehmende NO-Produktion aktiviert auch die Telomerase und hemmt den Abbau der Telomere, welche für unsere Lebenserwartung verantwortlich sind, so dass die Therapie auch einen starken Anti-Aging Effekt mit sich bringt. Unter anderem wird die Wundheilung über antiinflammatorische Prozesse über verschiedene Kaskasensysteme verbessert (Reduktion NF-kB CRP, IL2, IL6 TNF alpha Leptin Chemokine).

Für unser Auge ist UV 375nm Licht ebenfalls im Bereich des nicht Sichtbaren– es kann jedoch ebenfalls durch den Sensor einer Digitalkamera sichtbar gemacht werden. Es stärkt das Immunsystem. Es verbessert die Sauerstoffabsorption des Gewebes und verhindert die Replikation von Viren, Bakterien und Pilzen. Die Blutzirkulation wird verbessert durch Vasodilatation und eine Blutplättchenaggregation verhindert. UV Licht verbessert die Sauerstoffausnutzung im Gewebe. Sterole werden zur Umwandlung in Vit D aktiviert. Ferner stellt es die normale Größe und Beweglichkeit von Fetten im Blut wieder her. Abbau dieser Substanzen und fördern die Regeneration.

Endolaser und Kinderwunsch

Mit zunehmendem Lebensalter der Frau verschlechtert sich die Durchblutung des Ovars. Physiologische Alterungsprozesse betreffen auch die Keimzellen, die daraufhin nicht mehr gut ausreifen können. Dieses Phänomen endet in der Menopause – neben anderen Hormonumstellungen vor allem dem Versagen der Eierstöcke zur Östrogenproduktion aus den nicht mehr reifenden Follikeln. Die unterversorten Follikel im Ovar und die Zellalterung der Keimzellen führt zu aneuploiden (genetisch fehlverteilten) Oozyten (Eizellen), die sich – werden sie befruchtet – zu aneuploiden Embryonen entwickeln. Einige Embryonen weisen trotzdem eine gewisse „Selbstheilungstendenz“ auf mit positivem Ausgang einer Schwangerschaft. Ab einem bestimmten Grad der fehlverteilten Gene führt dies jedoch zu einem Abort. Was mit zunehmendem Alter der Frau daher physiologisch ist und leider dann eher die Regel als eine Ausnahme.
Mitochondrien sind ein wichtiger Faktor, um zu einem gesundem Energiestoffwechsel auch in den Oozyten beizutragen. „Die DNA der Mitochondrien macht etwa ein Prozent der gesamten DNA der Oozyten aus.“ Die Reife Oozyte hat die höchste Anzahl Kopien von mitochondrialer DNA im Vergleich zu Körperzellen. Rotes und infrarotes Laser-Licht kann Mitochondrien um 200% aktivieren.

Durch Produktion neuer junger Zell-Organellen und deren bessere Funktion, gibt es auch in den Eizellen mehr Energie und damit hoffentlich bessere Erfolgschancen bei einer Schwangerschaft. „Antiaging der Oozyten“ beginnt mit deren Versorgung durch Sauerstoff nährstoffreiches Blut und Energie. Da der Embryo überwiegend mütterliche Mitochondrien vererbt bekommt ist hier eine hohe Qualität – nicht jedoch die Menge wichtig.

Einnistungsstörungen die auf häufig nicht verstandene endometriale Störungen hinweisen zeigen in einigen Studien positive Effekte durch eine Low Level Lasertherapie.

Männer mit einem Auffälligen Spermiogramm haben ebenfalls in vielen Studien von Laserlicht profitiert.

Viele andere Erkrankungen/ Störungen können ebenfalls durch eine Photobiomodulation profitieren:

Innere Erkrankungen (Diebetes, Chronische Leber und Nierenerkrankungen), metabolisches Syndrom, Cardiovaskuläre Erkrankungen, chronischer Schmerz, Erkrankungen aus dem Rheumatischen Formenkreis (Fribromyalgie), Allergien,(chronische) Inflammationen, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen, Maculadegeneration, Tinnitus, Multiple Sclerose, Depression, Fatique Syndrom, Burn out, Lyme Borreliose, chronische Infektionen und infektiöse Erkrankungen (Malaria), allgemein zum Anti Aging, Generelle Performens Steigerung (z.B. beim Sport), (adjuvant ist eine Therapie mit LLLT auch bei Krebserkrankungen denkbar)

Nebenwirkungen der Endolaser Therapie:

..betreffen v.a. den Zugangsweg ins Blutsystem: lokale Blutergüsse v.a. unter Gerinnungshemmern treten häufiger auf. Dies wird verhindert, indem man nach Zug des Venenverweilsystems längeren Druck auf die Punktionsstelle ausübt. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit einer Infektion der Punktionsstelle mit allen denkbaren Komplikationen von lokaler Entzündung, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen – wenn zu spät erklannt bis hin zu Blutvergiftung/ Sepsis mit Organversagen bis zum Tod. Mit einer infizierten Injektionsstelle sollte daher immer ein Arzt aufgesucht werden, bzw. sollte beim Folge- Besuch aktiv vorgezeigt werden. Zur Vermeidung von Dislokationen, sollte der Lichtleiter im ruhenden Arm im Blutstrom verweilen. Eine lokale Verbrennungsreaktion mit nachfolgender Entzündungsreaktion der Venenverweilkanüle mit dann freisetzen toxischer Substanzen bei Dislokation ist denkbar. Bitte bewegen Sie Ihre Extremität mit der Zugangsstelle daher nicht aktiv.
Laserlicht kann die Augen schädigen, daher ist das Tragen einer Laser- Schutzbrille obligat. Der direkte Blick in den Lichtleiter sollte immer vermeiden werden.
Grundsätzlich kann es zu einem unspezifischen Wärmegefühl und/ oder Kribbeln an der Einstichstelle kommen. Eventuell gibt es eine Verschlechterung von Schmerzen („Erstverschlimmerung“), eine diskrete Benommenheit oder auch leichten Schwindel. Manchmal wird von vager Übelkeit oder leichter Müdigkeit berichtet, insgesamt gibt es aber keine direkte Veränderung.
Aufgrund der langjährigen Erfahrung im Umgang mit Low Level Laserlicht und dessen Wirkungen kennt man derzeit keine schweren systemischen Nebenwirkungen. Das Verfahren ist sehr sicher. Toxische Effekte sind durch die voreingestellte Dosis der Laser-Blutbestrahlung nicht zu erwarten. Schwangere oder stillende Frauen werden aufgrund mangelnder Erfahrung in Studien grundsätzlich nicht mit einer Photobiomodulation behandelt.