Oxyven
Oxyven = Oxyvenierungstherapie nach Regelsberger, IOT, Intravenöse Sauerstoffinsufflation
Sauerstoff ermöglichte vor Jahrmillionen Jahren das Leben von Menschen und den meisten Tieren. Für die Funktion jeder Zelle unseres Organismus brauchen wir essentiell Sauerstoff (O2). Eine Unterbrechung führt unweigerlich innerhalb von 3-5 Minuten zum beginnenden Absterben von Neuronen im Gehirn und bei längerem anhaltenden Sauerstoffmangel zum Tod. Oxyven bezeichnet die serielle intravenöse Sauerstoffinsufflationen von kleinen Mengen medizinischen Sauerstoffs. H.S. Regelsberger (Neurochirurg, 1991) Seit 1954 bewirkte er durch eine intravenöse Applikation von medizinischem Sauerstoff positive Ergebnisse beim Menschen. Abhängig von der Erkrankung ist eine serielle Behandlung von 20 – 35 Anwendungen herstellerseits angeraten
Wie funktioniert Oxyven
Hauptindikationen für eine gefahrlose Anwendung nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Oxyvenierungstherapie sind Durchblutungsstörungen (pAVk cAVK), atherosklerotische Veränderungen, sowie Allergien, chronisch entzündliche Erkrankungen wie schlummernde virale Infekte v.a. intrazellulärer Viren (Borrelien, EBV, Post Spike..).
Oxyvenierung erhöht die Eosinophilen Granulozyten EOS im Blut und lockt diese aus der Peripherie, sodass unter der Therapie diese vermehrt im Blut nachzuweisen sind.
Aus den Lungenkapilaren wird in Gegenwart von Sauerstoff aus Arachnidonsäure vermehrt Prostacyclin freigesetzt. Der Metabolit 12-HETE wirkt chemotaktisch auf eosinophile Granulozyten, weswegen diese aus der Peripherie ins Blut angelockt werden. Prostaglandine insgesamt wirken ausgeprägt vasodilatorisch, bronchodilatatorisch, antiinflammatorisch, antioxidativ und Thrombozyten–aggregationshemmend: dieser gefäßerweiternde Effekt bewirkt eine geringe endogene Blutverdünnung mit einer Abnahme des Hämatokrit und Senkung der Plasmaviskosität. Es kommt zu einer positiven Wirkung auf den Cholesterinstoffwechsel durch die Verminderung der Oxidation von LDL und HDL.
Durch die Vasodilatation wirkt Oxyven antihyperton – gegen Bluthochdruck. Des Weiteren wurden bronchodilatatorische Effekte aufgezeigt was besonders bei Asthma/ COPD/ Lungenfibrose interessant ist. In der Niere wirkt Prostaglandin natriuretisch, weswegen Ödeme ausgeschwemmt werden. Der Kreatinin sinkt die Glomeruläre Filtrationsrate der Niere steigt auch die Leberwerte normalisieren sich unter einer seriellen Oxyvenbehandlung. Es erfolgt eine Zytokinmodulation und Autoimmunaktivität wird positiv beeinflusst. Oxyven beeinflusst auch die Mitochondrienaktivität und die allgemeine Regeneration.
Indikationen von Oxyven
- Alle organisch arteriellen/ venösen Durchblutungsstörungen von Hirn, Augen, Ohren, Herz, Leber, Niere, Beinen (Arteriosklerose, cAVK, pAVK, Maculadegeneration, auch bei funktionellen Durchblutungsstörungen wie Migräne oder Raynaud-Syndrom, Polyneuropathien.
- Allergische Erkrankungen von Urtikaria, Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis, Darmentzündungen und rheumatischen Erkrankungen im NICHT akuten Schub. Diskutiert werden weitere Effekte wie eine verstärkte Endorphinausschüttung und leichter Anhebung des Blut pH (Lactat wird vermehrt abgebaut).
- In vielen Praxen wird Oxyvenierung mit gutem Erfolg bei Erschöpfungszuständen angewendet. Bei Post Covid, post Vac Syndromen wird häufig eine Zirkulationsstörung und durch mild erhöhte D Dimere eine Mikrothombosierung vermutet.
Therapiehinweise bei Oxyven
- Am Behandlungstag bitte darauf achten, ausreichend zu trinken (Wasser ohne Kohlensäure oder Tees 2-3L).Kaffee, schwarzer/grüner Tee, Cola, auch der Alkoholkonsum sollte während der Behandlung deutlich eingeschränkt bzw. sistiert werden.
- Nikotinkonsum sollte grundsätzlich eingestellt sein, aber mindestens 1h vor und 1h nach der Behandlung nicht erfolgen. Die Wirkung der Oxyvenierung (Erhöhung des Prostacyclins) wird durch das Rauchen blockiert, dadurch kann die Wirkung insgesamt eingeschränkt sein, bzw. es kommt sogar zu erhöhten Nebenwirkungen.
- Nach der Behandlung sollte kein Leistungssport getrieben werden (wie z.B. Marathon). Die Oxyven Therapie kann und sollte aber nach dem Sport angewendet werden, um das Lactat signifikant zu senken und damit eine schnellere Regenerationsfähigkeit zu ermöglichen!